Direkt zum Inhalt | Direkt zur Navigation

Benutzerspezifische Werkzeuge

Sie sind hier: Startseite / 2022 / Essen Erfolgreiche kämpferische Aktion am Antikriegstag

Essen Erfolgreiche kämpferische Aktion am Antikriegstag

Korrespondenz - Um 18 Uhr hallte das italienische Partisanenlied „Bella Ciao" durch die Essener Innenstadt. Etwa 60-70 Teilnehmerinnen und Teilnehmer, darunter viele Jugendliche, demonstrierten am 1. September. Sie positionierten sich klar gegen jeden imperialistischen Krieg, ob vonseiten der NATO oder Russland.

Sie spannten den Bogen vom Zweiten Weltkrieg zur heutigen Situation. Mehrere Beiträge griffen die Krupp-Kapitalisten an, die damals wie heute maßgeblich von den Kriegen profitierten. Warum stehen heute noch Denkmäler für diese Kriegstreiber in Essen? Frauen von Courage und PIA (Plattform internationaler Arbeiterinnen) forderten ein Denkmal für Frauen im Widerstand und die Trümmerfrauen, die Essen und Deutschland nach dem Zweiten Weltkrieg aufbauten. Sie berichteten von der Europakonferenz der Weltfrauenbewegung in Bosnien, der aktuellen Lage in Afghanistan und ihrer Vision einer friedlichen Welt.

Roland Meister von der MLPD griff die antikommunistische Unterdrückung durch die deutsche Regierung an. So werden hier z.B. Kämpfer der PKK, YPG und YPJ, welche Massaker des IS an den Eziden im Irak beendeten, im Sinne Erdogans als angebliche Terroristen inhaftiert. Er wies auf die 3. internationale Bergarbeiterkonferenz hin und den Kongress der Einheitsfront gegen Faschismus und Imperialismus, um eine überlegene Kraft gegen den Imperialismus zu entwickeln. Die MLPD verbindet die Kritik am Antikommunismus mit einer Offensive für ein neues Ansehen des Sozialismus als positive gesellschaftliche Perspektive. Diese wurde von vielen beteiligten Organisationen geteilt.

Vertreter der Kommunistischen Jugend riefen zum Protest gegen die jährliche NATO-Konferenz in der Messe Essen auf. Dort werden neueste Waffentechniken verkauft und unter anderem Drohnenkriege geplant, welche allein nach offiziellen Angaben der NATO in Afghanistan bisher 1500 zivile Opfer forderten. Am 7. Oktober ist eine Demonstration in Essen, die diese Konferenz ans Licht der Öffentlichkeit zerrt. Beiträge vom Jugendverband REBELL und weiteren kritisierten die massive Werbung der Bundeswehr unter der Jugend. Diese kämpft nicht für Demokratie und Freiheit, sondern den Hunger nach Macht und Rohstoffen der deutschen Konzerne.

Ein Genosse von BirKar benannte den Ukrainekrieg auch als „Krieg gegen die Arbeiter und Werktätigen." Denn jeder Cent für das MIlitär wird von uns eingetrieben, mit Niedriglöhnen, Anhebung des Rentenalters... „Doch die Krise des kapitalistischen Systems ist auch eine Epoche des Auflebens des Widerstands der Menschen weltweit."

Der Sprecher des Internationalistischen Bündnisses entlarvte die AfD als Wegbereiterin des Faschismus in Deutschland. Er forderte einen beharrlichen Kampf gegen den Einfluss der völkischen Ideologie. Zugleich kritisierte er die Medienzensur gegen fortschrittliche Kräfte und „die 80% der Bevölkerung, die nicht für die AfD sind." Er griff die menschenverachtende Asylpolitik der EU und namentlich Nancy Faeser (SPD) an, die das durchsetzte, was Horst Seehofer (CSU) zuvor nicht schaffte: Gefängnisse für Geflüchtete an den EU-Außengrenzen und faktische Abschaffen des Asylrechts. Bei einem Zwischenstopp am Kreisbüro der GRÜNEN wurde diese als schärfste Kriegstreiber attackiert. Ihr neues Motto ist „Frieden schaffen mit mehr Waffen", schrieb die bürgerliche FAZ. Sie sind für die deutschen Konzerne deshalb so wertvoll, weil sie es immer noch schaffen, einem Teil der Bevölkerung die Aufrüstung als notwendig für Frieden und Demokratie zu verkaufen.

Die Aktion trug erfolgreich zur Bewusstseinsbildung in der Bevölkerung bei. Viele hörten aufmerksam den Beiträgen zu. Ihre kämpferische Ausstrahlung und die gleichbereichtigte Zusammenarbeit der Organisationen hob sich wohltuend ab von anderen Aktivitäten. Diese schüren mit dem Ruf nach „Rückkehr zur Diplomatie" nur Illusionen in imperialistische Regierungen und Gremien wie die UNO. Deutlich wurde auch, dass eine starke Friedensbewegung, welche einen 3. Weltkrieg verhindern kann, noch erheblich stärker werden muss. Dies nahmen alle Teilnehmer als Auftrag mit. Die Abschlusskundgebung endete mit den Zeilen des Soldatenliedes aus Jahr 1916: „Und alle Welt ist Vaterland, und alle Welt ist frei".

Artikelaktionen