Korrespondenz vom Besuch einer Streikversammlung bei der Ruhrbahn in Essen
Die Stimmung war nachdenklich und gut, alle standen hinter den Forderungen. Viele waren sauer, dass die Ruhrbahn Subunternehmen beauftragt hat, mit Bussen als Streikbrecher durch Essen zu fahren. Eine junge Busfahrerin sagte: “Das Geld reicht vorne und hinten nicht mehr, mit drei Kindern“. Aus den Erfahrungen bei der Post zu lernen, ist vielen ein Bedürfnis. Viele kannten den Tarifabschluss dort nicht. Es müsse zur Urabstimmung kommen, meinten einzelne Kollegen, während andere sagten, “erstmal abwarten was jetzt rauskommt”.
Man spürte eine gewisse Polarisierung, da ein größerer Teil der Kollegen das Flugblatt nicht nehmen wollte. Sie waren aber auch zu keiner Diskussion bereit. Andere fanden es gerade richtig, auch dass wir grundsätzlich ein anderes System brauchen. Ein Kollege aus dem ehemaligen Jugoslawien meinte, der Sozialismus sei eine super Idee, aber nicht umsetzbar, da der Mensch immer egoistisch sei, wenn für ihn kritisch werde. Wir boten ihm dazu auch das Buch “Die Krise der bürgerlichen Naturwissenschaft”, wo das Gegenteil belegt wird. Aber das sei nunmal seine Lebenserfahrung. Er spendete jedoch 5€ und wünschte uns viel Erfolg.
Es waren verschiedene bürgerliche Medien dort, um zu berichten und Interviews zu machen.
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