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Mit so riesiger Beteiligung hatte die Anmelderin der SPD nicht gerechnet

22.01.2024 Mülheim an der Ruhr, Korrespondenz - Über 7000 Teilnehmerinnen und Teilnehmer – wann hat Mülheim jemals so eine große Demonstration erlebt?

Über 7000 Teilnehmerinnen und Teilnehmer – wann hat Mülheim jemals so eine große Demonstration erlebt? Bundesweit fühlen sich die Menschen herausgefordert, gegen rechts, gegen die AfD und ihre menschenverachtenden Pläne zu protestieren. Ganze Familien, Großeltern mit Enkeln, waren gekommen, auch viele von außerhalb. Es waren auch ganze Jugendgruppen da, die interessiert die Anti-AfD-Broschüre genommen haben. Eine Jugendliche aus dem Münsterland sagte: „Wir fahren gerade überall hin, wo demonstriert wird.“ Viele der Jugendlichen kannten die MLPD noch nicht. Die meisten stimmten in der Frage überein, dass Faschisten nicht nur Rassisten,
sondern auch die aggressivsten Antikommunisten sind und sich gegen jeden gesellschaftlichen Fortschritt stellen. Daraus ergaben sich z.T. interessante Diskussionen über den echten Sozialismus.
Selbst gemalte Schilder, etliche Parteifahnen von SPD und Grünen, auch einige Gewerkschaftsfahnen von ver.di und IGBCE waren zu sehen. Keine von der IG-Metall, obwohl Mülheim mit Siemens einen der größten Metallbetriebe in der Region beherbergt. Es ist eine Herausforderung an das Bewusstsein der Arbeiterklasse, dass sie das Rückgrat des antifaschistischen Kampfes wird. Das MLPD-Transparent mit der klaren Botschaft nach dem Verbot aller faschistischen Organisationen war unübersehbar und ein beliebtes Fotoobjekt, das aktuelle Flugblatt und die Anti-AfD-Broschüren schnell vergriffen. Es gab Zustimmung zur Verbotsforderung, aber auch Skepsis, ob man nicht dadurch die AfD zum Märtyrer mache. Einig gegen rechts bedeutet aber noch lange nicht Einheit mit der Ampelregierung! So gab es etliche kritische Äußerungen gegen deren heuchlerische Politik, nachdem sie gerade erst eine Verschärfung des Asylrechts verabschiedet hat. „Damit macht die Regierung doch die Politik der AfD“, meinte einer treffend. Von den offiziellen Reden (SPD-Landtagsabgeordneter, Oberbürgermeister, Vorsitzender des Integrationsrats) war wegen der schwächelnden Mikrofonanlage kaum ein Wort zu verstehen. Sie hatten offensichtlich den Willen der Massen, sich gegen rechts zu positionieren, völlig unterschätzt.

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