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„Reden erst die Völker selber, werden sie schnell einig sein!“ - erfolgreiche Aktion am Nakba-Tag in Essen-Altenessen

Korrespondenz Essen: 15.5.2024

Am 15. Mai erlebte Altenessen eine bewegende Kundgebung und Demonstration gegen den israelischen Völkermord in Gaza. Dieser Tag ist auch der 76. Jahrestag der Nakba (Katastrophe), an dem 1948 die gewaltsame Vertreibung von 800.000 Palästinensern durch faschistische israelische Milizen begann. „Free, free palestine“ und „Hoch die internationale Solidarität“ hallte es immer wieder auf der Altenessener Straße zwischen Badeanstalt, Einkaufszentrum und Karlsplatz. Etwa 50-60 feste Teilnehmer und Hunderte von Menschen, die die Aktion mit großer Sympathie verfolgten, setzten ein klares Zeichen gegen die Verbrechen des Netanjahu-Regimes und seiner „bedingungslosen Unterstützer“ in Regierung und bürgerlichen Parteien.

Es war eine wirklich internationalistische Demonstration und Kundgebung, bei der das offene Mikrofon intensiv genutzt wurde. Eine Palästinenserin, deren Familie von der Nakba betroffen war und die über Generationen nur ein Leben in Flüchtlingslagern kannte, bedankte sich für diese Initiative des Internationalistischen Bündnisses. Sie hat nie die Hoffnung aufgegeben, eines Tages in ihre Heimat zurückkehren zu können. Kinder und Jugendliche forderten ein Ende der Waffenlieferungen und einen sofortigen Waffenstillstand, um das Morden an Frauen und Kindern zu stoppen. Ein afghanischer Vater berichtete, dass er seit seiner Geburt nur Krieg und Gewalt erlebt hat und auch aus seiner eigenen Erfahrung einen sofortigen Stopp aller Waffenlieferungen an Israel und ein Ende des Krieges gegen die palästinensische Bevölkerung forderte. Die türkische Organisation BirKar (Plattform für die Einheit und Freundschaft der Völker) war stark vertreten und wies auf die Bedeutung und Erfolge der weltweiten Solidaritätsbewegung hin. Gabi Fechtner ging für die MLPD auch auf die Hintergründe der zunehmenden Kriege und Weltkriegsgefahr ein. Durch das Aufkommen neuimperialistischer Länder, hat sich das imperialistische Ringen um Weltmarktanteile, Einflussgebiete, Rohstoffe extrem verschärft. Sie prangerte die Unterstützung des Völkermordes durch die Bundesregierung an. Die Forderung nach Rücktritt von Außenministerin Baerbock stieß auf große Zustimmung. Sie warb für die Perspektive vereinigter sozialistischer Staaten, nach einer Zeile von Bertold Brecht: „Reden erst die Völker selber, werden sie schnell einig sein!“. Das sprach vielen aus der Seele. Scharf kritisiert wurden auch die Medien, die sich an die Seite der bedingungslosen Unterstützer des Völkermords in Gaza stellen. So hatte am 10.5. ein NRZ-Redakteur in einem Kommentar von einem „legitimen Rachefeldzug Israels“ gesprochen. Diese primitive, vom Alten Testament abgeleitete „Auge-um-Auge“-Moral zeigt, wie tief diese Leute gesunken sind, die im gleichen Atemzug jede Kritik am verbrecherischen Netanjahu-Regime als Antisemitismus verunglimpfen.

Es kamen 224 Euro für die Spendenkampagne „Gaza soll leben“ zusammen. Allein ein Kioskbesitzer spendete 50 Euro und einen ganzen Beutel mit Wassereis für die vielen Kinder. Vierzehn MLPD-Broschüren zur Perspektive des palästinensischen Befreiungskampfs wechselten den Besitzer. Mehrere trugen sich ganz bewusst in Listen ein, um weiter in Kontakt zu bleiben.

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