Solidaritätserklärung an die Kolleginnen und Kollegen von Galeria – Karstadt-Kaufhof in Essen
Liebe Kolleginnen und Kollegen,
nach jahrelanger bewusster Hinhaltetaktik und der 3.Insolvenz heißt es: die Essener Filiale am Limbecker Platz soll geschlossen werden.
In den Medien werden zwar die Schließungen der Kaufhäuser bedauert, gleichzeitig aber die Illusion verbreitet, dass dann die anderen Häuser und Arbeitsplätze sicher seien. Das wisst Ihr doch inzwischen besser! Die Schuldigen sind schnell ausgemacht: Die Verbraucher! Sie kaufen zu viel online. Also eine Gesetzmäßigkeit der Zeit? Warenhäuser sind out und die armen Insolvenzverwalter müssen damit nun umgehen? Das ist bestenfalls die halbe Wahrheit! René Benko, der Galeria-Eigentümer, ist Multimilliardär und Erpresser von Beruf. Für seine Profite bekam er 590 Millionen vom Staat. Aufgehen kann diese Rechnung nur mithilfe des Steuerzahlers, der einspringen soll, wenn den Kaufhäusern die Luft ausgeht – schließlich gehe es ja, heißt es dann stets, um viele Jobs und lebendige Innenstädte. Also weder die Verbraucher noch die Beschäftigten sind schuld, sondern die Profitgier von Benko und Co. ist einfach unersättlich.
Was ist jetzt zu tun? Der Kampf um jeden Arbeitsplatz muss geführt werden. 16.000 Kolleginnen und Kollegen sind eine Kraft, wenn sie gemeinsam kämpfen und sich mit anderen Streiks wie im Öffentlichen Dienst oder dem der Borbet-Belegschaft verbinden. Die Erfahrungen der letzten Jahre müssen verarbeitet werden: dass Lohnverzicht keine Arbeitsplätze schafft, dass wir nicht für imperialistische Krisen und Kriege zahlen wollen, dass Transfergesellschaften die Arbeitslosigkeit nur herauszögern, dass der gewerkschaftliche Rahmen gegebenenfalls durchbrochen werden muss, weil es kein allseitiges und vollständiges gesetzliches Streikrecht in Deutschland gibt. Dass es dazu engste Berater braucht und sich letztlich jede und jeder ein Herz fassen muss, die Sache in die eigene Hand zu nehmen.
Die MLPD ist uneingeschränkt solidarisch mit Euch. Sie kann auch dabei helfen, den Kampf zu organisieren. Eine Zukunft ohne Arbeitslosigkeit und Verarmung kann es erst in einer Gesellschaft geben, wo der Mensch und nicht der Profit im Mittelpunkt steht. Für die MLPD ist dies der echte Sozialismus.
Mit solidarischen und kämpferischen Grüßen, Sigrid Agbeley für die Marxistisch-Leninistische Partei Deutschlands, Essen/Mülheim
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