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Berichte der Friday for Future Demos vom 20.09.19 in Essen und Mülheim

Zehn mal so viele Teilnehmer als erwartet In der Essener Innenstadt fand heute mit rund 8000 Teilnehmern die bisher größte Demonstration für die Rettung unserer Lebensgrundlagen statt. Sorge und Empörung über die Untätigkeit der bürgerlichen Politiker sprach aus den selbstgemachten Plakaten, die Kinder und Jugendliche aller Altersgruppen und Erwachsene mitgebracht hatten.

Kein Plastik“ und „wirkliche Veränderungen“ wurde auf Schildern und in Gesprächen von 11 - 13-Jährigen gefordert. Es war eine große Aufgeschlossenheit da, wie eine Produktion und Lebensweise in der Einheit von Mensch und Natur erreicht werden kann. Immer wieder waren Trauben um Trupps von REBELL und MLPD und das Offenen Mikrofon im kämpferischen Demoblock des Internationalistischen Bündnisses wurde von vielen genutzt. Schüler und Schülervertretungen erklärten, dass sie die Erde retten wollen und riefen begeistert Parolen.

Eine neue Besonderheit prägte diese Demonstration: den Zusammenschluss von Arbeiter-, Jugend- und Umweltbewegung. Ein Kollege von Evonik erklärte, dass die Kohle ein wertvoller Rohstoff ist, nicht zum Verbrennen, sondern für die Entsorgung der von der RAG in den Zechen eingelagerte Giftstoffe. Das der Kampf um Arbeitsplätze der Bergleute ist mit dem Kampf um Umweltschutz verbunden ist, war für viele ein neuer Gedanke. Das Internationalistische Bündnis und die MLPD prägte vom Auftakt an mit dem Offenen Mikrofon eine kämpferische Demonstrationskultur, an der sich jeder gleichberechtigt beteiligen konnte. In der die eigentlichen Umweltverbrecher wie RWE, VW usw. ins Visier des Protestes rückten.

Gabi Fechtner - Vorsitzende der MLPDDie Parteivorsitzende der MLPD, Gabi Fechtner, wies darauf hin, dass die Umwelt unter heutigen Bedingungen nur gerettet werden können, wenn dieser Kampf eng mit dem Kampf um die soziale Befreiung im Sozialismus verknüpft wird. Sie warnte davor sich vom heutigen „Klimagipfel“ durchgreifende Schritte nach vorne zu versprechen. Die Botschaft war: „Wir müssen uns enger zusammenschließen und besser organisieren“. Über 20 Kontakt- und Mitgliedswünsche für den REBELL und der MLPD waren ein wichtiges Ergebnis, um organisiert den Umweltverbrechern das Handwerk zu legen.

Gegen diese kämpferische und revolutionäre Richtung versuchte eine Handvoll Leute des „Orga-Teams“ vergeblich, MLPD und REBELL das Recht auf Tragen ihres Transparentes „Rettet die Umwelt vor der Profitwirtschaft“ zu untersagen. Versuche, die Transparentträger körperlich ans Ende der Demo zu drängen, scheiterten ebenso kläglich wie mit einem Megafon neben dem Block das Offene Mikrofon zu übertönen. Von den selbstbewussten Jugendlichen wurden sie praktisch ignoriert. Der Kampf gegen diese Spaltungsversuche ist auch wichtig, um eine größere Beteiligung an den wöchentlichen Demos zu erreichen.

Am Kundgebungsplatz hatte die MLPD einen Infostand aufgebaut. Es gab viele tiefgehende Gespräche mit jung und alt, wie es weitergeht mit der FFF-Bewegung, warum eine CO2-Steuer nicht die Lösung sein kann, wie im Sozialismus/Kommunismus mit der Umweltfrage umgegangen wird. Gerne wurden Parteiprogramme, Einladungen zur AG des REBELL oder Gesprächsrunde der MLPD genommen.

Die Suche nach Klarheit und Richtung im Umweltkampf war heute sehr deutlich. Ein sehr junger Umweltkämpfer kam mit seinem Vater zum Stand. Der Vater wurde zuerst angesprochen. Darauf der Sohn: “Ach, der ist in der SPD. Ich interessiere mich, was ihr sagt“.


Mülheim:

Größte Demo seit Jahrzehnten in Mülheim an der Ruhr

Großer Demozug durch MülheimBei der Auftaktkundgebung auf dem Kurt-Schumacher-Platz waren es schon 600 Menschen, Jung und Alt. Während der Demo durch die Stadt schwoll der Zug auf bis zu 1500 Menschen an. „Wir sind hier, wir sind laut, weil ihr uns die Zukunft klaut!“ war der beliebteste Schlachtruf, den vor allem Grundschulkinder unermüdlich riefen. Unsere Flugblätter, die Rote Fahne und das Buch zur Klimakatastrophe – „Was tun gegen die mutwillige Zerstörung der Einheit von Mensch und Natur?“ wurde interessiert zur Kenntnis genommen. Einige Exemplare der Rote Fahne wurden verkauft, das Flugblatt wurde vor allem gerne von den Passanten am Straßenrand und den Leuten, die bei dem schönen Spätsommerwetter im Café saßen, genommen. Sie wünschten uns viel Glück.

Großes Interesse am Standpunkt der MLPDAus den Gesprächen wurde deutlich, viele Menschen versuchen ihr Verhalten zu verändern, indem sie ihre Ernährung umstellen oder sich beispielsweise ein Elektroauto kaufen. Da waren wir mit unseren grundsätzlichen Debatten über das Profitsystem und seine sozialen Folgen genau richtig.

Unser Auftreten war offensiv und wir ließen uns von den z.T. recht aggressiven Verbalkattacken gegen unsere Flugblattverteiler oder Fahnenträgerin nicht beeindrucken und verteidigten unser demokratisches Recht. Ein Abiturient meinte, die MLPD sei eine spannende Partei, er liest ab und zu Artikel aus der Roten Fahne auf unserer Web-Site, die seien ja meistens fundiert. Er selbst beschäftigt sich mit der sozialistischen Bewegung, hat das Kapital von Karl Marx studiert, „da wird das ja noch gründlicher ausgeführt“. Gerne spendete er den Euro für ein Parteiprogramm. Wir bleiben in Verbindung.

Auf der Abschlusskundgebung sprach u.a. ein Philosophielehrer, der langweilig und unkritisch Hoffnungen auf die Regierung und ihre „Klimakanzlerin“ setzte. „Das wird das ambitionierteste Klimapaket, das wir je hatten“, schwärmte er. Dagegen wurde kämpferischen Arbeitern von Siemens und Salzgitter das Mikrofon verwehrt, weil alles schon im Vorfeld vom selbsternannten Orgateam, indem die Grünen das Sagen haben, bestimmt worden war.

Aber noch ist nicht aller Tage Abend. Eine Reggaeband textete einige kritische Umweltsongs und besang die Revolution. Wir nahmen direkt mit ihnen Kontakt auf und stellten uns als die einzige Partei Deutschlands vor, die für die Abschaffung des Kapitalismus und für den echten Sozialismus eintritt, deshalb wird sie von einigen selbsternannten Führern in der FFF Bewegung so gehasst und angegriffen.


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