Essen 1. Mai 2021 - Der 1. Mai im Zeichen der internationalen Arbeitersolidarität und des Kampfes für eine befreite Gesellschaft
Die Redner prangerten das profitgesteuerte Krisen-Chaos im Corona-Krisenmanagement und die weiter verschärfte Ausbeutung und Abwälzung der Krisenlasten auf die arbeitende Bevölkerung an. Mehrere Redner nahmen das als Beweis für die Unfähigkeit des kapitalistischen Systems, auch nur ein einziges drängendes Menschheitsproblem zu lösen. Der Vertreter von BirKar wies darauf hin, dass sich immer mehr Menschen dagegen erheben. Gabi Fechtner, Vorsitzende der MLPD, zeigte auf, wie seit Jahrzehnten die Keule des Antikommunismus geschwungen wird, mit dem jeder Gedanke an eine Befreiung der arbeitenden Menschen im Sozialismus im Keim erstickt werden soll. Aber, so Gabi Fechnter weiter, der Antikommunismus sei auch schon lange in einer Krise, und es gelte für einen neuen Anlauf zum Sozialismus den Kopf von antikommunistischen Tabus freizubekommen. Genau dem Zweck diene auch das neu erschienene Buch „Die Krise der bürgerlichen Ideologie und des Antikommunismus“, in dem alle wesentlichen Spielarten des Antikommunismus nach Strich und Faden auseinandergenommen würden. Das viele Bücher an diesem Tag gekauft wurden, zeigt, dass dieses Thema genau ins Schwarze der gesellschaftlichen Debatte trifft!
Hannes Mast vom Internationalistischen Bündnis berichtete vom Kampf gegen die Entlassungen bei Siemens und es wurde eine Solidaritätserklärung mit den kämpfenden IG-Metallern in den ostdeutschen Tarifgebieten verabschiedet.
Eine Schwerkranke, die sich trotz allem die Teilnahme nicht hatte nehmen lassen, schilderte, welchem Druck die Krankenhausbelegschaften ausgesetzt seien und wie die Leitung den ganzen Betrieb auf Profit trimme. Sie hatte dagegen eine Unterschriftensammlung gestartet. Ihre Quintessenz: „Auch als kranker Mensch kann man kämpfen.“ Auf Vorschlag der Vertreterin des Frauenverbands Courage nahm die Versammlung einstimmig eine Resolution zur Unterstützung des Kampfes der Krankenschwester Kristin Zuber an, die auf ihrem Recht und der Notwendigkeit bezahlter Arbeitspausen bestanden hatte und dafür von ihrem Arbeitgeber gemaßregelt werden sollte.
Anders als sich das die Stadtspitze vorgestellt hatte, gab es dann eine kämpferische Demonstration durch den Stadtteil. Viele Frohnhauser hörten interessiert an den Festern zu und klatschten Beifall.
Eine Migrantin aus der Türkei berichtete über die Versuche des faschistischen Erdoğan-Regimes, die Demonstrationen und Kundgebungen in der Türkei zum 1. Mai durch eine „Corona“-Ausgangssperre zu unterdrücken, was ihm sicher nicht gelingen wird.
Bei der Abschlusskundgebung berichtete ein Vertreter der Essener „Kumpel für AUF“-Gruppe darüber, welche Erfolge der Kampf der Bergleute gegen die zynische und menschenverachtende Politik der RAG inzwischen gebracht hat. Die Ziele und Arbeitsweise des Internationalistischen Bündnis wurden vorgestellt und zu seiner Stärkung aufgerufen.
Ein großer Teil der Teilnehmer blieb nach der Abschlusskundgebung am Westbahnhof, um sich anschließend an dem antifaschistischen Protest gegen den provokatorischen Aufmarsch der faschistischen NPD und DieRechte zu beteiligen.
Einen Mitschnitt der Redebeiträge und einige Fotos findet ihr auf:
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