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Faschisten bedrohen Stammtisch der MLPD-Stadtteilgruppe Essen-Wasserturm „Die Kneipe konnten sie blockieren, aber unsere antifaschistische Arbeit nicht – im Gegenteil!“

Am 13. Januar haben mindestens 20 Faschisten aus Essen das Stammlokal der Wohngebietsgruppe MLPD Wasserturm regelrecht überrollt. An jedem 2. Montag im Monat treffen sich dort NachbarInnen und Freunde der MLPD zum monatlichen Stammtisch.

Dies sollte offensichtlich verhindert werden, wozu sie sich in dieser Masse und bedrohlich vor der Tür aufbauten. Ganz im Sinne von „Hunde müssen draußen bleiben“ ließ der Wirt sie nicht ins Lokal. Gleichzeitig hatte er Angst vor einer Eskalation und sagte, dass der Stammtisch heute nicht stattfinden kann und wir bitte keine Flyer verteilen sollen. Auch die Wirtin wirkte bestürzt und aufgeregt. Kein Wunder, so etwas hat es hier bisher noch nicht gegeben!

Im letzten Monat häuften sich faschistische Übergriffe und Anschläge im Stadtteil. Im Dezember wurde der Sprecher von Esssen-stellt-sich-quer niedergeschlagen und in unmittelbarer Nähe davon ein Mordanschlag auf Genossen von uns verübt, in dem hinterhältig die Reifen angestochen wurden. Nur durch Glück ist nichts schlimmeres passiert. Dazu haben wir mehrere tausend Flyer im Stadtteil verteilt und zu dem Stammtisch eingeladen, und dem Protest gegen den Aufmarsch der „Steeler Jungs".

Klar war für alle dass wir uns jetzt erst recht treffen müssen. Ein neuer Raum in einem arabischen Imbiss wurde schnell gefunden und alle, von denen wir wussten, dass sie eventuell kommen wollen, wurden informiert. Die Smartphones liefen heiß. Ein Lob an alle Frauen, die es in die Hand genommen haben. Wir waren natürlich aufgewühlt und aufgeregt. Fragen wurden gestellt und Antworten gefunden. Dass sich der Aufmarsch vor der Kneipe gegen uns richtet, gegen die MLPD und den Stammtisch, da waren wir uns einig. Für uns war wichtig,  uns sofort zu treffen und zu beraten, wie wir die  Sache einschätzen. Wir haben dann gemeinsam überlegt, was zu tun ist.

Jemand hat bei der Polizei angerufen. Die sagten, sie kämen nicht, es sei ja nichts passiert! Muss einer erst zusammengeschlagen werden, damit sie sich bemüßigt sehen, überhaupt zu erscheinen? Das hat uns alle empört. Das war am 19.12.2019 ganz anders. Da hatte die Polizei kein Problem, mit zig Polizisten den Faschisten in Steele unter Gewaltanwendung die Straße frei zu räumen, damit sie am Weihnachtsmarkt vorbei marschieren konnten. Da war auch nichts passiert. Wir hatten uns friedlich versammelt.

Wir klärten, wie wir ein Infoblatt zu dem Vorfall machen für unseren Infostand am Samstag und wie der Stand verstärkt wird. Vorgeschlagen wurde auch, eine größere Veranstaltung zu dem Thema zu machen.

Die Stimmung wurde immer besser. Wir wurden ruhiger. Die anfängliche große Aufregung wich einer selbstbewussten, kämpferischen Stimmung. Es wurde klar was zu tun ist, und dass wir das gemeinsam mit den anderen Genossen und Antifaschisten schaffen. Hinterher sagten mehrere, „das war der beste Stammtisch, den wir bisher hatten!“.

Am gleichen Abend wurde das Büro von Essen-stellt-sich-quer mit Nazi-Aufklebern beschmiert. Das kann kein Zufall sein. Offensichtlich versuchen die Faschisten sich in Huttrop und am Wasserturm breit zu machen, mit Unterstützung aus Essen-Steele. Das werden wir nicht zulassen. Dem muss Einhalt geboten werden!

„Wehret den Anfängen!“ ist das Vermächtnis, das uns und  allen nachkommenden Generationen die Überlebenden der Verfolgten des Nazi-Regimes in Deutschland  als Anleitung zum Handeln auf unseren Lebensweg gegeben haben. Dem fühlen wir uns verpflichtet.

Kein Fußbreit den Faschisten!

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