Kapitel D - Die existenzielle Gefahr einer globalen Umweltkatastrophe
1. Der Mensch ist das höchste Produkt der Natur. Seine Geschichte beruht von Anfang an auf der immer höheren Einheit mit der Natur. Die Menschen schufen mit der modernen Naturwissenschaft und der industriellen Produktionsweise die bisher höchste Stufe dieser Einheit. Unter kapitalistischen Bedingungen entwickelte sich von Anfang an zugleich ein Prozess der Deformation der natürlichen Umwelt und der Entfremdung des Menschen von der Natur.
2. Ende der 1960er-Jahre löste das grenzenlose kapitalistische Profitstreben und sein ungebremster Raubbau an der Natur eine globale Umweltkrise aus. Sie stellt die Einheit von Mensch und Natur allgemein infrage.
3. Mit der Neuorganisation der internationalen Produktion seit den 1990er-Jahren wurde die Umweltkrise von einer Begleiterscheinung des Imperialismus zu einer gesetzmäßigen Erscheinung. Sie leitete den Übergang zur globalen Umweltkatastrophe ein. Dieser beschleunigte selbstzerstörerische Prozess schlägt sich in der graduellen Ausprägung von bisher neun Hauptfaktoren nieder:
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Zerstörung der Ozonschicht
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beschleunigte Vernichtung der Wälder
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heraufziehende Klimakatastrophe
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sprunghafte Zunahme regionaler Umweltkatastrophen
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drohende Gefahr umkippender Weltmeere
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Zerstörung regionaler Ökosysteme und Artensterben
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rücksichtsloser Raubbau an den Naturstoffen
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Vermüllung, Vergiftung und Verschmutzung
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unverantwortliche Nutzung der Atomenergie
Die Wechselwirkung zwischen diesen Faktoren und die Rückkoppelungen aus der Natur beschleunigen den Umschlag in die globale Umweltkatastrophe.
4. Die internationalisierte kapitalistische Produktionsweise zerstört gesetzmäßig die Ökosysteme der globalen Biosphäre und gefährdet akut die Existenz der Menschheit. Das geschieht im vollen Bewusstsein des allein herrschenden internationalen Finanzkapitals und seiner Regierungen.
Die Massen wollen nicht in einer globalen Umweltkatastrophe untergehen – sie ist kein unausweichliches Schicksal. Das strategische Ziel einer befreiten Gesellschaft ohne Ausbeutung und Unterdrückung, die Lösung der sozialen Frage kann heute nur noch in Einheit mit der Lösung der Umweltfrage verwirklicht werden. Die Umweltfrage ist zur Systemfrage geworden, zu einer zentralen Frage des Klassenkampfs und der Vorbereitung und Durchführung der internationalen sozialistischen Revolution.
5. Der imperialistische Ökologismus ist die Antwort des allein herrschenden internationalen Finanzkapitals auf den weltweiten Widerstand der Umweltbewegung und auf die sich verschärfende imperialistische Konkurrenz um die Ressourcen der Welt. Seine zentrale Leitlinie ist die angebliche Vereinbarkeit von kapitalistischer Ökonomie und Ökologie. Das heißt: Umweltschutz nur, wenn die Profite gesteigert werden. Diese Ideologie wirkt als kleinbürgerlich-ökologistische Denkweise im Denken, Fühlen und Handeln der Massen und untergräbt das notwendige Umweltbewusstsein für die Rettung vor der globalen Umweltkatastrophe.
6. Der gesellschaftsverändernde Charakter des Umweltkampfs erfordert von der Arbeiterbewegung und den Revolutionären der Welt, von der deutschen und internationalen Umweltbewegung einen tiefgehenden Selbstveränderungs- und Erneuerungsprozess. Die führende Kraft in der internationalen Revolution zur Lösung der Umweltfrage im Sozialismus/Kommunismus muss das internationale Industrieproletariat werden. Der Umweltkampf wird zugleich dem Kampf um den Sozialismus unerschöpflich neue Kräfte zuführen.
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